Therapieberufe: Aktivitäten und Positionen

Entwicklungsstand seit 2009: Die Ausbildung in den Therapieberufen basiert auf Gesetzen aus den Jahren 1976 (Ergotherapie), 1980 (Logopädie) und 1994 (Physiotherapie). Einzig nennenswerte Neuerung war 2009 die Einführung einer Modellklausel zur Erprobung einer hochschulischen Ausbildung. Diese besteht nunmehr seit fast 15 Jahren und hat zu keiner weiteren Reform geführt. Damit sind die Therapieberufe längst nicht mehr nur von internationalen Standards entkoppelt. Auch von den Qualitätskriterien vergleichbarer Gesundheitsfachberufe sind sie inzwischen weit entfernt.

Reformanstöße ab 2018: Der Koalitionsvertrag der Regierungsparteien für den Bund von 2018 sah vor, die Ausbildung der Gesundheitsfachberufe im Rahmen eines Gesamtkonzepts neu zu ordnen und zu stärken. Das Bundesgesundheitsministerium hat daraufhin die Leitung einer sog. Bund-Länder-Arbeitsgruppe übernommen, die dieses Gesamtkonzept  entwickeln sollte. In diesem Zusammenhang wurde 2019 eine Verbändebefragung unter Beteiligung des BLGS durchgeführt. Im Frühjahr 2020 hat die Bund-Länder-Arbeitsgruppe dann ein Eckpunktepapier für weitere Reformen vorgelegt.

Konsultationsverfahren seit 2021: Das „Konsultationsverfahren zur Vorbereitung eines Referentenentwurfs über die Berufe in der Physiotherapie“ wurde 2021 eingeleitet und nimmt das Masseur- und Physiotherapeutengesetz (MPhG) mit der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für Physiotherapeuten (PhysTh-APrV) in den Blick. In diesem Rahmen waren wir bislang mit mehreren Stellungnahmen und einer Konferenzteilnahme vertreten. Wir engagieren uns für die:

• Vollakademisierung der Physiotherapieausbildung
• Reform des Berufsbilds Masseur:in und Medizinische:r Bademeister:in als fachschulische Ausbildung